Haushaltsentwurf 2017 – Haushaltsrede der Passauer Liste

Die drei Schlagworte des Haushalts 2017: Schützen, Helfen, Ertüchtigen.

Schützen:

Die bereits beschlossenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz aufgrund des Jahrhunderthochwassers von 2013 werden Zug um Zug umgesetzt. Das schlägt sich natürlich auch im städtischen Haushalt nieder. Die Zahlen wurden genannt, ich werde sie nicht wiederholen.

Mittlerweile haben wir durch das plötzliche Anschwellen von Bächen leider neue Hochwassersituationen erfahren und müssen auch hier tätig werden. Mein Dank gilt unserer hochwassererfahrenen Mannschaft, mit Feuerwehren, Bauhof, unserer Verwaltung insbesondere Herrn Zacher, sowie unserem OB der solche Krisensituationen stets hervorragend leitet, vor Ort Präsenz zeigt und überregional für rasche Hilfe wirbt.

Es kommt mit unserem MdL Waschler eine weitere herausragende Persönlichkeit dazu, der sich unermüdlich für möglichst hohe Förderquoten des Landes für unsere nah am Wasser gebaute Stadt einsetzt.

Wie und wo der Hochwasserschutz gewinnbringend eingesetzt wird untersucht das bayerische Wasserwirtschaftsamt, wir als Stadt sind in der konkreten Umsetzung gefragt. Wir sollten dankbar sein für die Kompetenz dieses Amtes, das auch finanziell entsprechend ausgestattet ist, zu untersuchen, Möglichkeiten aufzuzeigen und Lösungen umzusetzen.

Unverständlich erscheint uns die Position der ÖDP, die nicht einmal die naheliegende Variante untersuchen, sondern gleich kategorisch ablehnen will, was zumindest den Hochwasserschutz an der Innpromenade angeht.

Ohne Beteiligung der betroffenen Bürger, Geschäftstreibenden und Hausbesitzer geht hier unserer Meinung nach nichts und das haben wir bereits vor den Grünen öffentlich bekannt gegeben, sind aber dankbar für deren Unterstützung.

Nur wenn sich die Betroffenen für einen Hochwasserschutz aussprechen, kann hier weiter abgewogen werden. Bereits vorher weitere Untersuchungen und Visualisierungen abzulehnen, finde ich unverantwortlich. Es ist einfacher, kategorisch gegen etwas sein, als selbst konstruktiv an einer guten Lösung mitzuarbeiten. Wir sind dem Gemeinwohl verpflichtet und sollten alle Möglichkeiten eines Schutzes untersuchen.

Die gigantischen Schäden und Beeinträchtigungen des Hochwassers 2013 sind dafür Grund genug. Wir müssen auch an die weitaus zahlreicheren „Normalhochwasser“ denken, für die der Basisschutz ohne mobile Aufsatz-Element bereits bestens Abhilfe schaffen könnte.

Eine Neuordnung des Areals und Neupflanzung von Bäumen bieten zahlreiche Möglichkeiten, bereits bestehende gute Nutzungen weiter zu verbessern. Wichtig ist hier, baldmöglichst gute Landschaftsplaner, Architekten und den Gestaltungsbeirat hinzuzuziehen.

Versäumnisse der Oberlieger sind das Eine, Retentionsflächen wünschenswert, aber derzeit in einer realistischen Umsetzung schwer absehbar. Darum sollte die Stadt Passau selbst Initiative zeigen:

Wir sind gefordert unsere Hausaufgaben zu machen, alles andere ist wichtig, aber nicht Bedingung für unsere eigenen Schutzmaßnahmen. Dem technischen Fortschritt verdanken wir vieles, nur mit ihm können wir unsere Schätze bewahren, wir müssen ihn nur maßvoll und weitsichtig anwenden.

An anderer Stelle, wo sich die ÖDP wiederum gegen ihren Bündnispartner SPD wendete, bedanken wir uns für die Unterstützung: Die unverhältnismäßig dicht geplante Bebauung des ehemaligen Peschl-Areals konnten wir mit einem Antrag zum Erhalt der nun doch schützenswerten Biergartenbäume stoppen. Dieser Passau-freundliche Antrag wurde von fast allen Fraktionen mitgetragen.

Dafür gilt unser Dank auch der Unterstützung der Grünen, die dafür an anderer Stelle grüne Farbe ließen: Deren Zustimmung zur Bebauung der Obstfelder in Hacklberg kam nicht bei allen Mitgliedern an. Gut, dass der OB Charly Synek den WGP-Aufsichtsratsvorsitzenden-Posten überließ. Dieser hat seither die Freude am Bauen auf der grünen Wiese entdeckt und treibt nun aus eigenem Tatendrang den längst fälligen Wohnungsbau und die Neuausweisung von Baugebieten an.

Helfen:

Die Zahl der neu eingereisten Flüchtlinge ist zwar zurückgegangen, die Aufwendungen z.B. für die Integration der Neuankömmlinge belasten allerdings immer noch unseren städtischen Haushalt, obwohl das nicht Sache der betroffenen Kommunen sein kann.

Wir unterstützen ausdrücklich alle städtischen Maßnahmen zur Integration, vermissen aber den in die Tat umgesetzten Zuspruch der Kanzlerin. Trotzdem ist Geld nicht alles. Schade auch, dass die zahlreichen ehrenamtlichen, hiesigen Unterstützer durch die populistischen Parolen christlicher Politiker vergrämt werden. Polemik allein überzeugt selbst die eigene Basis nicht mehr. Die Sorgen und Nöte von verfolgten und vertriebenen Menschen sollten nicht einfachem Stimmungsmache-Wettbewerb geopfert werden.

Die krisengeprüfte Stadt Passau hilft gerne und allen. Wir wollen dabei nur nicht als Enklave, die sich gutachtengemäß an Österreich anschließen sollte, vergessen werden.

Ertüchtigen:

Zu begrüßen ist die Wiedereinrichtung einer eigenen Vollzeit-Direktorenstelle für das Oberhaus-Museum. Sie ist der entscheidende Schlüssel für eine publikumswirksame Wiederbelebung dieser wichtigen Kultureinrichtung.

Die Passauer Liste war die einzige Gruppierung, die diese Maßnahme im Wahlkampf in ihrem Programm ausdrücklich thematisiert und eingefordert hat. Insofern freuen wir uns, dass auch OB Dupper die Notwendigkeit erkannt und unsere Forderung aufgegriffen hat. Neben den beschlossenen Maßnahmen zur baulichen Ertüchtigung der Veste ein wichtiger Schritt zur Belebung dieses touristischen Juwels.

Die neuen Sporthalle schlägt sich ebenfalls als wichtige Ertüchtigungsmaßnahme im Haushalt nieder, ist aber für die Sportler-Stadt Passau wohl unerlässlich.

Ebenso dringend notwendig sind die im Haushalt eingeplanten Verbesserungen rund um die Franz-Josef-Strauß-Brücke sowie der Hängebrücke.

Lob und Potential:

Die Aktion der FWG bzgl. eines Konzerthauses im Rahmen eines Uni-Neubaus haben wir von Anfang an unterstützt und wir begrüßen diese Initiative auch ausdrücklich. Zu Wünschen ist, dass die Chance nicht wieder durch Parteigeklüngel vertan wird. Alle müssen hier an einem Strang ziehen und persönliche Animositäten unterordnen.Das sich hier die heimischen Landespolitiker Verdienst erwerben können, ist naheliegend und auch ggf. von allen zu unterstützten und anzuerkennen.

Ein Fall für den Krampus bei der FWG sind allenfalls Klaus Schürzingers Aufenthalte in der Uni-Bibliothek. Seine Ergüsse daraus verlängern so manche Sitzung. Aber meinen ehemaligen Lehrer bewundere ich natürlich nach wie vor und schätze informierte, kritische und wortgewandte Kollegen mehr als stille Durchwinker.

Ausdrückliches Lob an unseren OB, als Chef, stellvertretend für die Verwaltung, der es versteht, gerade in Krisensituationen einen Riesenplätzchen zu backen aus einem gut gemischten Teig aus Bürgernähe, Sachverstand, Krisenmanagement, nachdrücklichem Einsatz bei Bund und Land.

Trotz seiner politischen und körperlichen Größe agiert er auf Augenhöhe und steht den Bürgern unbürokratisch und warmherzig zur Seite.

Unser MdL Gerhard Waschler ist unser Triebwerk in München, der nicht nur auf der CSU-Wolke frohlockt, sondern hartnäckig und erfolgreich das einfordert, was die betroffenen Passauer brauchen: Rasche finanzielle Unterstützung. Und das mit Erfolg, sowohl beim Hochwasserschutz, als auch beim Gründerzentrum.

Nochmal zu unserem OB:

Der Krampus ist für ihn nicht notwendig. Er erlebt jedoch zusehends einsame Momente, bekommt zwar den Applaus seiner Band, aber nicht immer den der engsten Partner und des Publikums.

Das kreative Potenzial in den Reihen der Stadtverwaltung wird aktuell aus unserer Sicht nicht ausgeschöpft und hinreichend gefördert. Unser OB muss die städtischen Bediensteten zur Einbringung synergetischer und kostensparender Vorschläge motivieren und nicht nur befördern.
Bereits bestehende Ansätze in dieser Richtung sollte er weiter entwickeln, wieder beleben und regelmäßig kommunizieren.

Die mangelnde Nahversorgung in manchen Stadtteilen ist nach wie vor nicht behoben, wie auch die letzte CSU-Bürgersprechstunde in Schalding zeigte. Ein innovativer Antrag der Passauer Liste zu diesem Thema, der unter Mitträgerschaft des bfz Erfolg versprochen hätte und überregional Beachtung fand, wurde von OB Jürgen Dupper mit dem Kommentar „Die Stadt betreibt sicher keine Läden“ abgelehnt und verhindert, obwohl Letzteres nicht Absicht des Antrags war. Stattdessen setzte man auf eine Bedarfsdeckung durch mobile Bäckerei- und Käsestände, was sich erwartungsgemäß als kurzlebiger Fehlgriff herausgestellte.

Hier wünscht sich die Passauer Liste seitens des OB mehr Mut und grundsätzliche Bereitschaft, sich auch mit unkonventionellen Ansätzen der Fraktionen ernsthaft zu befassen.

Mit der Art wie unser OB öffentlich auftritt und aufgrund der nach wie vor nicht aufgelösten Personalprobleme der zweitstärksten Anhäufung christlicher Kommunalpolitiker, wird der Nikolaus wohl trotzdem wieder Stadtvater Dupper beschenken.

Wir Passauer wissen über das Wasser Bescheid: Nach jeder Ebbe kommt eine Flut. Hoffentlich nicht in Form eines Hochwassers. Aber vielleicht schwemmt eine Flut irgendwann die CSU wieder von hoher See an Passauer Land. Immerhin hat sie bereits erkannt, dass Tangenten mathematisch gesehen nur Kurven berühren, aber gerade deshalb nicht ins Passauer Herz treffen können. Wir hoffen, dass dies so bleibt.

Über allem parteipolitischen Hickhack steht ein guter Stern:
Die Passauer Liste steht für Passau.

Wir tragen alle Ausgaben, die im Haushalt ausgewiesen sind, zum Wohle unserer Bürger, die über Einkommens- und Gewerbesteuer, sowie ihre Meldung als Passauer Bürger über die Umlage ja auch in den zu verteilenden Topf einzahlen.

Wir fordern als Passauer Liste aber auch alle auf, die unsere Infrastruktur nutzen, sich entsprechend zu beteiligen. So wollen wir einer Übernachtungspauschale für Touristen. Dadurch kommt bei einem Betrag von nur 1 bis 2 Euro pro Nacht schnell ein Millionenbetrag an Mehreinnahmen zustande.

Dieser muss zwar zweckgebunden eingesetzt werden: Damit könnte man zum Beispiel die Dom-Toilette für Passanten kostenfrei betreiben und hygienisch in besseren Zustand versetzen. Damit könnte man die Müllsituation in der Innenstadt durch moderne Behälter und entsprechende kurzfristige Leerung verbessern.

Wir stehen nach wie vor zur Zweitwohnsitzsteuer: Damit werden alle zur Kasse gebeten, die die Infrastruktur Passaus zwar nutzen, aber durch die fehlende Wohnsitz-Meldung Umlagezuteilungen verhindern. Diese Personen sollen dann selbst über die Zweitwohnsitzsteuer einen entsprechenden Ausgleich zum Wohle Passaus leisten.

Die „kleine“ dreiköpfige Fraktion der Passauer Liste hat wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie im Dienst der Sache wechselnde Mehrheits-Bündnisse organisieren und Anträge im Sinne Passaus durchsetzen kann.

Als Interessengemeinschaft politisch engagierter Bürger arbeitet die Passauer Liste rein pragmatisch und sachorientiert. Wir sind vorbehaltlos zur Zusammenarbeit mit allen Fraktionen bereit und verstehen uns als vermittelndes und verlässliches Bindeglied, um in Sachfragen voran zu kommen.

Sokrates stellte fest, dass es „zwei Arten der Überredung“ gibt, von denen die eine zum Glauben führt ohne Wissen, die andere zur wirklichen Erkenntnis: Ich hoffe meine Rede führt möglichst viele zu Letzterem.

Die PaL bedankt sich bei allen Fachstellen, die bei der Erstellung des Haushalts mitgewirkt haben. Wir stimmen dem Haushalt des Schützens, Helfens und Ertüchtigens zu, als Passaus starke Liste. Wir stellen Passau in den Vordergrund, ohne die Welt zu vergessen.

Heinz-Peter Höber, Fraktionsvorsitzender

Haushaltsentwurf 2016 – Haushaltsrede der Passauer Liste

Passau hilft
Passau verbindet
Passau handelt

… so lassen sich die letzten Jahre in Passau betiteln, die von der Hochwasserkatastrophe mit ihren Folgen, dem ansteigenden Flüchtlingsstrom, indem Passau als Drehscheibe fungiert und mit daraus resultierender Hilfsbereitschaft und Tatkraft gekennzeichnet waren und sind.
Das ist im Wesentlichen auch der Stoff, aus dem die letzten Haushaltsjahre gestrickt wurden und der neue, hoffentlich nicht löchrig, gewebt wird.

Politische Schwerpunktsetzung und konzeptorientierte Zukunftsarbeit muss da meist den örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten Tribut zollen. Zu ungewiss und derzeit auch zu hoch sind die finanziellen Risiken, die sich daraus ergeben. Wenn wir mit Aufgaben und Ausgaben belastet sind, die eigentlich nicht in die kommunale Zuständigkeit fallen, bleibt nicht viel über, um haushaltspolitische Akzente zu setzen.

Trotzdem wagen wir uns jetzt an die Realisierung der Mehrfachhalle in der Neuburger Straße, die den Haushalt 2016 noch nicht so sehr belastet, aber bis 2018 erstmals wieder eine Neuverschuldung bewirken könnte. Dies allerdings nur, wenn wir auf den Personal und Sachkosten der Flüchtlingsthematik sitzen bleiben. Dies sind immerhin derzeit 3,2 Millionen Euro. Hier sind weiter unsere Land- und Bundestagsabgeordneten gefragt, eine finanzielle Belastung für Passau abzuwenden, die unsere Handlungsspielräume einschränkt. Sollte das nicht gelingen, müssen wir die anschließend geplante Sanierung der bestehenden Dreifachhalle neu überdenken. Diesen Luxus können und sollten wir uns dann nicht mehr leisten, so sehr wir auch den Sport in Passau schätzen und fördern wollen.

Zurück zu Passau hilft:
Während unsere Bundeskanzlerin in die Mikros spricht; „Wir schaffen das“, wird in Passau bereits geschafft, das heißt gehandelt. Während der großen Politik immer noch die Konzepte fehlen, wie es zu schaffen ist, ist in Passau die Bewältigung des Flüchtlingsstroms längst Alltagsgeschäft.

Und das wird in herausragender Weise erledigt. Von der Stadtverwaltung, den Passauer Bürgern und lokalen Organisationen. Ihnen allen gehört unser Respekt und Dank. Passau hilft, ohne wenn und aber, ohne lange hin- und her zu diskutieren.

Passau als Grenzstadt verbindet und handelt schnell und zielorientiert:
Hier steht die Menschlichkeit im Vordergrund, hier begegnet man den Flüchtlingen als Mensch, hier ist der Einsatz für Menschlichkeit grenzen-los.
Allen voran unser Oberbürgermeister, als Chef der Verwaltung, Repräsentant unserer Grenzstadt und Merkels erster wirklicher Schaffer im Einsatz vor Ort, der die Hand nicht nur symbolisch reicht.

Hier bei uns in Passau wird Merkels Wort in die Tat umgesetzt. Auch wir müssen uns auf ihr Wort verlassen können, um nicht zu Handlangern degradiert zu werden, deren Leistung nicht entschädigt und anerkannt wird.

Zur Lösung der finanziellen Belastung in Zusammenhang mit Flüchtlingen und Hochwasser brauchen wir mehr und verlässliche Unterstützung von Bund und Land. Noch kommen wir ohne Neuverschuldung aus. Aber unseren Haushalt belasten die Kosten für den Hochwasserschutz, der, entgegen aller Ankündigungen, doch mit 50% von den Passauer selbst finanziert wird. Im nächsten Jahr ist das ungefähr 1 Million Euro, doch die wirklich teuren Maßnahmen kommen erst noch.

Die Einnahmenseite Passaus entwickelt sich gut, mit der Gewerbesteuer geht es wieder bergauf, wir erreichen wieder den Wert von 2014, die Einkommenssteuer steigt weiter erfreulich an.

Die Einnahmen der Schlüsselzuweisungen sinken, da unter anderem Nebenwohnsitze bei der Berechnung nicht mehr berücksichtigt werden. Wir sollten deshalb nochmals über eine Zweitwohnungs-Steuer nachdenken, wie sie zum Beispiel München hat. Auch Pendler und Studenten nutzen unsere Infrastruktur. Es ist nur gerecht, auch sie an deren Kosten zu beteiligen. Trotzdem ist die Schlüsselzuweisung auf erfreulich hohem Niveau, auch Dank der Anhebung der Gesamt-Verteilungsmasse 2012.

Diese Mehrzuweisung wird jedoch auf der Ausgabenseite durch die nochmalige Erhöhung der Bezirksumlage geschmälert. Diese steigt voraussichtlich dieses Jahr um 1,5 Millionen Euro. Seit Kollege Mangold im Bezirkstag vertreten ist, steigt die Umlage. Insofern sollte er nicht Anträge auf noch mehr Ausgaben stellen, wie erst jüngst wieder geschehen, sondern seine wertvolle Arbeit im Bezirkstag zur Reduzierung dessen Kosten einsetzen.

Auch die Ausgaben für Personalkosten steigen um etwas über 1 Million Euro. Im Vergleich zu den Gesamtausgaben geht die Tendenz erfreulicherweise weiter nach unten. Hier schlagen sich natürlich auch die zusätzlichen, artfremden Aufgaben unserer Kommune nieder.

Aufgrund immer neuer ÖDP-Sozial-Anträge steigen wir jedes Jahr tiefer in die Finanzierung nicht kommunaler Aufgaben ein. Das sind sicher ernst zu nehmende und wichtige Anträge, für die aber eine Kommune der falsche Ansprechpartner ist. Das ist nicht Aufgabe einer Stadt und wir sollten uns hüten, Ausgabe derer zu übernehmen, die uns an anderer Stelle für soziale Einsätze, die wir für Sie übernehmen, nur unzureichend bedienen.

Was die sogenannten großen Dinge angeht, sehe ich in Passau nicht so sehr unseren OB als, wie die CSU zusammengefasst meint „bloßen Verwalter von Klein-Klein“, sondern vielmehr die CSU selbst. An ihr liegt es, große Verkehrsprojekte anzustoßen. Bei Land und Bund. Statt weiterhin starrsinnige auf der Nordtangente zu bestehen, deren Wirksamkeit für Passau wissenschaftlich längst wiederlegt ist, wäre es an Ihnen, sich für sinnvolle Alternativen stark zu machen. Leider verhindern das Parteitaktik und politisches Kalkül. Zum Beispiel beim Thema Georgsbergtunnel geht nichts voran, der noch in Wahlkampfzeiten von der CSU-OB-Kandidatin unterstützt wurde. Selbst kleine Verbesserungen auf dem stark verkehrsbelasteten Anger, die schnell von der Stadt umgesetzt werden können, verweigert sich die CSU. Sie haben als einzige gegen eine machbare Sofortmaßnahme gestimmt, die wir beantragt haben: Geschwindigkeitsmelder zur Einhaltung des bereits bestehenden Tempolimits auf der Angerstraße. Während anderswo die CSU mit von Freistaat und Bund geförderten Verkehrs-Großprojekten strahlte, forderte man in Passau einen weitgehend von der Stadt finanzierten kleinen Georgsberg-Radfahrtunnel als große Verkehrslösung.

Aber damit genug, die Passauer CSU wird auch in der nächsten Zeit mehr mit der Selbstfindung beschäftigt sein, als mit der Zukunft Passaus. Irgendwann wird auch sie realisieren müssen, dass in und für Passau ohne das Einverständnis der Bürger und politischen Mehrheiten nichts geht. Und das zukunftsweisende aber vor allem realisierbare Projekte Mehrheiten bringen.

Mit der Passauer CSU möchte ich aber nicht schließen. Das Salz in die Suppe bringen in der Lokalpolitik die parteiunabhängigen Gruppierungen. Sie werden für Mehrheiten gebraucht und können den Meinungsfindungsprozess beeinflussen. Und sie können schneller handeln. Sie bedienen sich flacher, zielorientierter Strukturen, jeder Passauer kann bei uns unmittelbar am lokalpolitischen Geschehen teilnehmen. Sie haben das Ohr sehr nahe am Passauer Bürger.

Wir helfen
unbürokratisch und auch oft im Hintergrund.
Wir verbinden
das, was aus Parteiproporz oftmals nicht zusammenfindet und bilden Mehrheiten für Passau.
Wir handeln
mit sinnvollen, auf Passau abgestimmten Anträgen und Aktionen.
Wir sind
die Passauer Liste und stimmen dem Haushalt zu.

Heinz-Peter Höber, Fraktionsvorsitzender

Antrag zur geplanten Mehrfachturnhalle

Antrag:

1. Die Nettobelastung der Stadt Passau für den Neubau einer Dreifachturnhalle an der Neuburger Straße mit Tiefgarage, Ankauf des Grundstückes und Abriss des alten Hallenbades darf die mit dem Haushalt 2013 beschlossenen 9,12 Millionen Euro nicht überschreiten.
2. Die Verwaltung hat unverzüglich vor den nächsten Beratung über mögliche Förderungen oder Zuschüsse zu informieren.
3. Mögliche Ausstattungen und Gestaltungsvarianten, die zu höheren Baukosten führen, sind nur umzusetzen, wenn sie von möglichen Zuschüssen/Förderungen gedeckt werden.

Begründung:

Der Schul- und Sportausschuss hat am 27.02.2013 den Neubau einer Mehrfachturnhalle beschlossen. Grundlage war der Kostenvergleich vom 23.01.2012. Dabei sind für die Variante 4 Gesamtprojektkosten in Höhe von 9,80 Mio. EUR veranschlagt.

Enthalten waren auch die Sanierungskosten der bestehenden Dreifachturnhalle für den Schulsport mit einem Aufwand von mindestens 1,25 Mio. EUR. Diese Kosten für die Sanierung wurden in der mittelfristigen Finanzplanung noch gar nicht berücksichtigt! In den städtischen Haushalt wurden für den Neubau 9,12 Mio. EUR eingestellt (2013: 2.500.000,- Mio. EUR, 2014: 3.150.000,- EUR, 2015: 3.250.000,- EUR, 2016: 220.000,- EUR). Die am 14.03.2013 präsentierten Projektkosten liegen mit den Zusatzmodulen zwischen 14,3 Mio. EUR und 15,1 Mio. EUR. Auf möglich „Ungenauigkeiten“ von max. +/- 30% wird explizit hingewiesen. Dies bedeutet, dass sogar mit Kosten von knapp 20 Mio. EUR gerechnet werden müsste.

Die Fraktion FDP/PaL hat für den Haushalt 2013 und damit für den Bau und die Sanierung und somit für eine deutliche Förderung des Breitensportes in der Stadt Passau gestimmt. Trotz der Finanzsituation der Stadt Passau betrachten wir diese Maßnahmen als sinnvoll. Die Finanzierung erfolgt durch eine Entnahme aus der „Allgemeinen Rücklage“, da neue Kredite der Stadt von der Regierung von Niederbayern nicht mehr genehmigt werden (siehe rechtsaufsichtliche Würdigung vom 30.01.2013: „…Die Regierung von Niederbayern wird daher nach derzeitigem Stand auch weiterhin ohne zwingende Gründe des Allgemeinwohls oder das Vorliegen ganz besonderer Umstände eine weitere Nettoneuverschuldung nicht mehr genehmigen. ….). Wir zitieren weiter aus dem Schreiben der Regierung: „Die dauernde Leistungsfähigkeit der Stadt Passau ist seit 2011 nicht mehr gegeben. Nach der Haushalts- und Finanzplanung wird sie auch bis 2016 nicht wiederhergestellt sein.“ Auf Grund dieser Situation sehen wir die Möglichkeiten der Stadt mit den beschlossenen 9,12 Mio. EUR für einen Neubau und die Sanierung der alten Dreifachturnhalle mit mindestens 1,25 Mio. EUR völlig ausgeschöpft. Dies ist die Investition die sich die Stadt Passau in den nächsten Jahren noch leisten kann. Die große Bedeutung der Förderung des Breitensports und der damit verbundenen Jugendarbeit kann dies gerade noch rechtfertigen. Bei einem Verschuldungsstand von knapp 150 Mio. EUR zum 31.12.2012 können aber weitere Wünsche nicht mehr finanziert werden, wenn sie nicht durch Fördergelder oder Zuschüsse gedeckt werden. Die Fraktion FDP/PaL hat in den letzten Jahren der Zuführung von Einnahmeüberschüssen zu den Rücklagen zugestimmt. Andere Fraktionen wollten diese Überschüsse sofort wieder anderweitig verwenden. Wir betonen jedoch, dass die verbleibenden Rücklagen für den Ausgleich zukünftiger Haushaltsdefizite und die vom Stadtrat beschlossene Schuldentilgung verwendet werden müssen.

Die Fraktion FDP/Passauer Liste

Antrag Sanierung und Neubau Mehrfachturnhalle

Die Fraktion FDP/Passauer Liste stellt folgenden Ergänzungs-Antrag:

Die Punkte 1.- 4. des Verwaltungsvorschlages vom 25.01.2012 bleiben bestehen., d.h.

1. Nach Überprüfung der vorgelegten Varianten wird der Neubau einer Dreifachturnhalle am Standort des alten Hallenbades in der Neuburger Straße beschlossen.

2. Die bisherige Dreifachturnhalle bleibt bis auf weiteres bestehen. Zur Gewährleistung eines den Anforderungen voll entsprechenden Zustandes werden in den kommenden Jahren notwendige Sanierungsmassnahmen durchgeführt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt , diese Variante genauer zu untersuchen, wobei insbesondere städtebauliche Komponenten in die Untersuchung mit einzubeziehen sind. Ebenso sind weitere schulische Aspekte zu prüfen.

4. Fördermöglichkeiten und die damit verbundenen Auflagen sind ebenfalls abschließend zu prüfen zu bewerten.

Ergänzend bzw. Punkt 5 ersetztend:
5. Ein sogenanntes Public-Private-Partnership Modell (PPP) soll sowohl als Finanzierungs- als auch Realisierungsmöglichkeit im Hinblick auf Planung, Bauausführung, Bauunterhalt/Betrieb von der Verwaltung geprüft werden.

6. Dem Finanzausschuss soll auf Grundlage der Kostenschätzung vom 23.01.2012 sowohl eine mit diesen Zahlen fortgeschriebene mittelfristige Investitions- als auch Finanzplanung vorgelegt werden.

Begründung:

Die FDP/PaL-Stadtratsfraktion befürwortet neben der Sanierung der bestehenden Dreifachturnhalle den Bau einer weiteren Mehrfachturnhalle am Standort des alten Hallenbades. Der Bedarf ist sowohl bei den Schulen als auch bei vielen Sportvereinen und privaten Sportlern in der Stadt Passau durchaus gegeben. Der Standort neben dem Schulzentrum wird als zentral und somit geeignet angesehen. Jede Investition in Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche kann Ausgaben für jugendpolitische Sonderprogramme wie z.B. „Streetworker“ ersetzen oder mindern. Fördermöglichkeiten sollten abschliessend geprüft werden. Sollten diese jedoch mit Auflagen verbunden sein, wie von der Verwaltung bereits vorgetragen (keine schulische Nutzung der neuen Halle bzw. erst Sanierung der bestehenden Dreifachturnhalle), so ist auch eine Realisierung der Maßnahmen ohne Förderung in Betracht zu ziehen. Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit einer intensiven Prüfung der Möglichkeit beim Neubau der Mehrfachturnhalle ein Public-Private-Partnership Modell (PPP) sowohl als Finanzierungs- als auch Realisierungsmodell zu prüfen. Wir verweisen in diesem Zusammenhang u.a. auf die neueste Veröffentlichung (Januar 2012) der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren und des von ihr eingerichteten PPP-Arbeitskreises. Eine Großinvestition, wie sie der Neubau einer Sporthalle darstellt, sollte auch von der Stadt Passau auf Alternativen untersucht werden. Der Bau einer Sporthalle in Deggendorf, des Gymnasiums in Pocking oder des Feuerwehrgerätehauses in Rotthalmünster sind Beispiele, dass sich neue Denkmodelle und Alternativen für die Stadt Passau unter Umständen sehr wohl lohnen können. Eine Einsparung im Millionenbereich bei gleichzeitiger Realisierung eigener Wünsche und Anforderungen an die neue Halle sollten Argument genug sein, öffentliche Mittel effizient einzusetzen. Angesichts dieser erfolgreichen Projekte sollte uns ein missglücktes Modell wie das „Sale and lease back“ der Dreiländerhalle in Kohlbruck nicht davon abhalten, Alternativen für Finanzierung und/oder Realisierung der neuen Turnhalle gründlich und unvoreingenommen zu prüfen. Die Verwaltung hat vor Jahren bewiesen, dass neue Denkmodelle durchaus von ihr beschritten werden können, wie die Auszeichnung des damaligen OB Willi Schmöller durch die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer zeigt. Nur sieben Wochen nach den Haushaltsberatungen legt die Verwaltung einen Beschluss mit Kosten
von insgesamt 9.800.000,- EUR vor, der den Ansatz in der mittelfristigen Investitionsplanung vom Dezember 2012 um 6.100.000,- EUR übersteigt. Wir bitten daher, mit diesen Zahlen sowohl die mittelfristige Investitions- als auch Finanzplanung der Stadt Passau fortzuschreiben und dem Finanzausschuss zur Kenntnisnahme vorzulegen.

Peter Pell

Antrag für eine Ehrung der Landes- und Bundessieger

Antrag:

Wir beantragen zum nächst möglichen Zeitpunkt (möglichst noch 2009) die Einführung einer Veranstaltung ähnlich der Sportlerehrung der Stadt Passau, bei der die Landes- und Bundessieger der Passauer Schulen, die an entsprechenden Wettbewerben des bayerischen Kultusministeriums oder des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teilgenommen haben, von der Stadt Passau geehrt werden. Auch Lehrkräfte, die sich über das normale Maß hinaus bei der Teilnahme an solchen Veranstaltungen verdient gemacht haben, sollen entsprechend gewürdigt werden. Die Verwaltung wird beauftragt eine entsprechende Richtlinie zu erarbeiten und dem zuständigen Ausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.

Begründung:

Derzeit bestimmt das vermeintliche Fehlverhalten von Lehrkräften oder Schülern die Schlagzeilen der Medien. Dass gerade an Schulen, auch außerhalb des üblichen Lehrauftrags, gute und sogar herausragende Leistungen vollbracht werden, tritt dabei in den Hintergrund. Hier gilt es anzusetzen.

So bin ich z.B. mit der Problematik bereits mehrfach konfrontiert worden, dass bayerische Landesmeister der Schulwettbewerbe nicht anlässlich der Sportlerehrung gewürdigt werden. Nach den Richtlinien der Stadt Passau über Auszeichnungen für besondere Leistungen und Verdienste auf dem Gebiet des Sports sind verschiedene Grundvoraussetzungen einzuhalten. Unter anderem werden nur Meisterschaften der Fachverbände berücksichtigt. Der Sportler/die Sportlerin oder die Mannschaft muss bei der Meisterschaft als Mitglied eines Passauer Sportvereins gestartet sein. Diese Kriterien treffen bei einem Landesentscheid der bayerischen Schulen nicht zu. Folglich ist eine Ehrung im Rahmen der Sportlerehrung nicht möglich. Gerade bei rückläufigen Sportstunden an den Schulen sollte das zusätzliche Engagement in Sachen Sport von Lehrkräften und Schülern aber eine entsprechende Würdigung erfahren.

Da die Sportlerehrung der Stadt Passau bereits eine abendfüllende Veranstaltung ist und es auch zahlreiche weitere interessante Wettbewerbe des bayerischen Kultusministeriums und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gibt, sollte eine zusätzliche Veranstaltung der Stadt Passau geschaffen werden.

Auch bei Wettbewerben wie z.B. „Jugend forscht“, „Bundeswettbewerb Mathematik“, oder dem „Schülerzeitungswettbewerb“ gewinnen Teilnehmer der Passauer Schulen immer wieder Preise. Auch diese Leistungen verdienen eine besondere Würdigung. Mit einer zusätzlichen Ehrung für herausragende Leistungen der Passauer Schulen und Schüler könnte die Stadt Passau errungene Erfolge entsprechend würdigen und Schüler und Lehrkräfte darin bestärken, sich über die Pflichtstunden hinaus im schulischen Bereich zu engagieren und an interessanten Wettbewerben teilzunehmen. In weniger guten Zeiten ein wichtiges Zeichen dafür, dass gerade auch Leistung in unserer Gesellschaft Würdigung und Anerkennung findet.

Sollte der Antrag an der Finanzierung scheitern, bin ich gerne bereit mich um Sponsorengelder zu kümmern.

Heinz-Peter Höber